Das deutsche Recht blickt bekanntlich außerordentlich misstrauisch auf die Gesellschafterfinanzierung von Kapitalgesellschaften durch Darlehen. Andere europäische Jurisdiktionen sind weniger kritisch. Diese unterschiedliche Beurteilung führt zur unterschiedlichen rechtlichen Behandlung in der Insolvenz. Konkret stellt sich die Frage, ob sich ein Gesellschafter auf den Vertrauensschutz des Art. 16 EuInsVO bzw. § 339 InsO berufen darf, wenn empfangene Tilgungsleistungen eines deutschen Insolvenzschuldners von dessen Verwalter angefochten werden. Hierzu haben sich zwei Oberlandesgerichte konträr und jüngst auch der BGH eingelassen. Dieser Beitrag geht den unterschiedlichen Argumentationen mit Blick auf die Vertragsgestaltung in der europäischen Konzernfinanzierung nach.