Unternehmerische Krisensituationen mit finanziellen Engpässen und Verlusten haben nicht nur einen starken Einfluss auf die wirtschaftliche Situation von Unternehmen, sondern auch auf die Wahrnehmung und das Handeln der betroffenen Personen. Deswegen spielt die Prozessgestaltung eine Schlüsselrolle bei der Überwindung dieser Krisensituationen. Der vorliegende Beitrag schlägt in dieser Hinsicht ein mediationsanaloges Verfahren vor, dass die Einbindung einer neutralen dritten Person und die Berücksichtigung psychologischer Mechanismen vorsieht. Ausgehend vom Common Practice, beleuchten die Verfasser eine mögliche mediationsanaloge Aushandlung bei StaRUG-Restrukturierungen und Insolvenzen und benennen Kernelemente der begleitenden Wahrnehmungs- und Handlungsänderung der betroffenen Personen, um die scheinbar gegenläufigen Einzelinteressen in ein zukunftsorientiertes Gemeinschaftsinteresse zu überführen und somit die Krise nachhaltig zu überwinden. Es werden hierbei neben einer rechtlichen und psychologischen Analyse auch konkrete Alternativen zur gegenwärtigen Praxis aufgezeigt.