„Ziegler-Gläubiger können jubeln“ titelt das Feuerwehr-Magazin am 19. November 2016. Fast auf den Tag genau sieben Jahre vor dem Todestag von Bruno M. Kübler heißt es im Feuerwehr-Magazin weiter:
„Gute Nachrichten für die ungesicherten Ziegler-Gläubiger, das sind vornehmlich die Kommunen. Der Insolvenzverwalter des Feuerlöschfahrzeugherstellers, Bruno M. Kübler, zahlt ihnen in diesen Tagen einen Betrag von 16,5 Millionen Euro aus der erwirtschafteten Insolvenzmasse aus. Dies entspricht einer Quote von 35 Prozent der anerkannten Forderungen von 43 Millionen Euro. Die Gläubiger, die mit ihren Forderungen wirksam gesichert waren (Lieferanten und Banken), hatten zuvor auf ihre Forderungen von insgesamt 25 Millionen bereits eine 100-prozentige Ausschüttung erhalten. Die Gesamtausschüttung von 41,5 Millionen Euro entspricht somit einer Quote von über 60 Prozent auf alle anerkannten Forderungen.
Kübler hatte im Dezember 2013 die Albert Ziegler GmbH & Co KG an den börsennotierten chinesischen Konzern CIMC verkauft. Dem Verkauf war ein strukturierter, ausgedehnter Bieterprozess vorausgegangen, bei dem rund 150 Interessenten angesprochen worden waren. ‚Neben dem Erhalt von Geschäftsbetrieb und Arbeitsplätzen war es von Anfang an unser wichtigstes Ziel, eine bestmögliche Befriedigung der Gläubiger zu erreichen‘, betonte Insolvenzverwalter Kübler. Er setzte nicht auf eine schnelle Lösung, die nur einen geringen Verkaufserlös erbracht hätte, sondern führte mit seinem Restrukturierungsteam den Geschäftsbetrieb zwei Jahre lang fort. In dieser Zeit realisierte er ein umfassendes leistungswirtschaftliches Sanierungsprogramm. Zahlreiche technische Innovationen konnten neu entwickelt und auf den Markt gebracht werden. Noch vor dem Verkauf an CIMC erzielte Kübler trotz der schwierigen Umstände mit Ziegler beim Auftragseingang einen Zehnjahresrekord. Mit knapp 1.000 Arbeitnehmern im Konzern wurde der Personalbestand aus der Zeit vor Beginn des Insolvenzverfahrens wieder erreicht.“
Ein Paradebeispiel für das Berufsverständnis von Bruno M. Kübler als Insolvenzverwalter: Fokussiert auf den ungesicherten Gläubiger suchte er mit Weitsicht und Langmut nachhaltige unternehmerische (Sanierungs-)Lösungen, mitunter kompromisslos und ohne Rücksicht auf – nicht im betriebswirtschaftlichen Sinne zu ZRI 2024, 993verstehende – Verluste, aber stets mit der ebenso kompromisslosen Bereitschaft zur eigenen Verantwortlichkeit und den damit einhergehenden (Haftungs-)Risiken. Diese ging er bewusst ein, aber stets rechtlich abgesichert, in erster Linie durch eine besondere eigene (insolvenz-)rechtliche Expertise. An dieser ließ er Wissenschaft und Praxis in besonderer Weise teilhaben, wenn es um die Fortführung und Sanierung von Unternehmen durch den Insolvenzverwalter ging.