Das normative Fundament des § 138 InsO und der auf ihn Bezug nehmenden Beweislastregeln ist bisher weitgehend unerforscht. Zwar finden sich in Rechtsprechung und Literatur durchaus Überlegungen zur ratio legis der Insiderbeweislastregeln. Der innere Grund für die aus Sicht der nahestehenden Personen höchst nachteilige Beweislastverteilung wird dadurch aber nicht hinreichend erfasst. Ziel dieses Beitrags ist es, Licht in jenes Dunkel zu bringen, das durch ein Verharren bei Typizitätsüberlegungen hinsichtlich des Telos des § 138 InsO nach wie vor besteht. Zu diesem Zweck wird zunächst der Mechanismus der Insiderbeweislastregeln erläutert (A.). Im Anschluss hieran wird der vorhandene Forschungsstand kursorisch gewürdigt (B.). Sodann soll mittels eines nationalen Rechtsvergleichs mit dem Wirtschafts- und Beweisrecht aufgezeigt werden, warum die angebotenen Begründungsansätze für die Insiderbeweislastumkehr nicht überzeugen können (C.). Hieran anknüpfend stellt der Verfasser seinen auf einer insolvenzrechtlichen Gesamtbetrachtung fußenden Ansatz vor (D.). Eine Zusammenfassung nebst einem rechtspolitischen Ausblick anlässlich der jüngsten Harmonisierungsambitionen aus Brüssel runden den Beitrag ab (E.).