ZRI 2025, 1180

RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG, Köln RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG, Köln 2699-0490 Zeitschrift für Restrukturierung und Insolvenz ZRI 2025 RechtsprechungInsolvenzrechtInsO § 78 Abs. 1, § 5 Abs. 1; SchVG 2009 § 19 Abs. 2 Satz 1Beschlussmängel (Gläubigerversammlung); Bestellung eines gemeinsamen Vertreters InsO§ 78 InsO§ 5 SchVG 2009§ 19 BGH, Beschl. v. 16.10.2025 – IX ZB 10/24 (LG München I ZRI 2024, 765) +BGHBeschl.16.10.2025IX ZB 10/24LG München IZRI 2024, 765

Leitsätze des Gerichts:

1. a) Die Zulässigkeit eines Antrags auf Aufhebung eines Beschlusses der Gläubigerversammlung setzt nicht die Wirksamkeit des Beschlusses voraus (Klarstellung von BGH, Beschl. v. 21. 7. 2011 – IX ZB 128/10, ZVI 2011, 324 = ZInsO 2011, 1598, Rz. 6).
1. b) Für das Verfahren der Beschlussaufhebung gilt der Amtsermittlungsgrundsatz.
2. a) Die Kontrolle eines nach Insolvenzeröffnung getroffenen Beschlusses über die Bestellung eines gemeinsamen Vertreters unterliegt den Bestimmungen der Insolvenzordnung (Bestätigung von BGH, Urt. v. 16. 11. 2017 – IX ZR 260/15, ZInsO 2018, 22, Rz. 12); dasselbe gilt für im Beschlusswege getroffene Regelungen über die Vergütung und Haftung des gemein-ZRI 2025, 1181samen Vertreters, die im Zuge seiner Bestellung getroffen werden.
2. b) Nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen des Emittenten setzt die Bestellung eines gemeinsamen Vertreters durch Mehrheitsbeschluss nicht voraus, dass die Anleihebedingungen eine Bestellung vorsehen.
2. c) Zum gemeinsamen Vertreter kann auch eine ausländische juristische Person bestellt werden, wenn diese sachkundig ist.
2. d) Beschlüsse über die Vergütung und Haftung des gemeinsamen Vertreters sind auch nach Insolvenzeröffnung als Annexentscheidungen zur Bestellung eines gemeinsamen Vertreters von den Befugnissen der Gläubigerversammlung gedeckt.
2. e) Die angemessene Vergütung des gemeinsamen Vertreters ist anhand der Umstände des konkreten Einzelfalls zu bestimmen; in Betracht kommt eine Zeitvergütung, eine Bestimmung anhand der Regelungen des RVG scheidet aus.
2. f) Ein Beschluss der Gläubigerversammlung über die Bestellung eines gemeinsamen Vertreters widerspricht dem gemeinsamen Interesse der Anleihegläubiger, wenn der gemeinsame Vertreter keine Gewähr dafür bietet, dass er sein Amt im Interesse der Anleihegläubiger ausübt.

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