ZRI 2023, 909

RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG, Köln RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG, Köln 2699-0490 Zeitschrift für Restrukturierung und Insolvenz ZRI 2023 RechtsprechungInsolvenzrechtRPflG §§ 18, 3; GmbHG § 64; InsO § 19; ZPO § 167; BGB §§ 204, 273; EUV 2016/679 §§ 15, 82Eingeschränkte Fortbestehensprognose für Start-up-Unternehmen RPflG§ 18 RPflG§ 3 GmbHG§ 64 InsO§ 19 ZPO§ 167 BGB§ 204 BGB§ 273 EUV 2016/679§ 15 EUV 2016/679§ 82 OLG Düsseldorf, Urt. v. 16.08.2023 – I-12 U 59/22 (LG Krefeld)OLG DüsseldorfUrt.16.8.2023I-12 U 59/22LG Krefeld

Leitsätze des Gerichts:

1. Gem. § 18 Abs. 1 Nr. 1 RPflG ist in Verfahren nach der Insolvenzordnung dem Richter das Verfahren (nur) bis zur Entscheidung über den Eröffnungsantrag unter Einschluss dieser Entscheidung und der Ernennung des Insolvenzverwalters vorbehalten. Verwalterwechsel im laufenden Verfahren, etwa nach § 59 InsO aus wichtigem Grund oder im Wege der Bestellung eines von der Gläubigerversammlung gewählten anderen Insolvenzverwalters gem. § 57 Satz 3 InsO, obliegen dem Grundsatz von § 3 Nr. 2e) RPflG folgend dem Rechtspfleger, denn der Gesetzgeber hat die jeweiligen funktionellen Zuständigkeiten zeitraumbezogen geregelt.
2. Bei einem Start-up-Unternehmen sind die Grundsätze, die der BGH für eine positive Fortbestehensprognose i. S. d. § 19 Abs. 2 Satz 1 InsO aufgestellt hat, nicht uneingeschränkt anwendbar (Anschluss an Senatsbeschl. v. 20. 7. 2021 – I-12 W 7/21 und Senatsbeschl. v. 17. 1. 2022 – I-12 W 17/21).
3. Die Rückwirkung der Zustellung der Klage des Insolvenzverwalters tritt nach § 167 ZPO auch dann ein, wenn – aufgrund eines Verschuldens im gerichtlichen Bereich – nicht die innerhalb der gehemmten Verjährungsfrist eingereichte Klage des Amtsvorgängers, sondern die des zwischenzeitlich bestellten Amtsnachfolgers zugestellt wird, sofern das Anspruchsbegehren identisch ist.
4. Gegenüber dem Ersatzanspruch des Insolvenzverwalters aus § 64 Satz 1 GmbHG a. F. kann sich der Geschäftsführer nicht auf ein Zurückbehaltungsrecht wegen eines Auskunftsanspruchs zur Vorbereitung behaupteter Schadensersatzansprüche aus einer nicht der DSGVO entsprechenden Verarbeitung personenbezogener Daten bei der Verwertung der Insolvenzmasse berufen, da die Ansprüche nicht in einem so engen Zusammenhang stehen, dass die Geltendmachung und Durchsetzung des einen ohne den anderen treuwidrig wäre (Anschluss an Senatsbeschl. v. 22. 12. 2022 – I-12 U 46/22, ZRI 2023, 370).

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