RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG, Köln
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2699-0490
Zeitschrift für Restrukturierung und Insolvenz
ZRI
2025
Literatur
Frind, Frank (Hrsg.), Best Practice Insolvenz- und Sanierungsverwaltung – Praxisgerechte Vorgehensweisen bei der Verwaltung im Insolvenz- und Sanierungsverfahren
RWS-Skript 399, 1. Aufl., 2025, RWS Verlag, Brosch., 552 S., 89 €, ISBN 978-3-8145-0399-8
„Konkursrecht lernen Sie nicht aus dem Lehrbuch“, sagte vor fast 30 Jahren der Seniorpartner der Sozietät, in die ich damals eintrat, zu mir. Dieser Grundsatz hat sich auch im Insolvenzrecht bewahrheitet, so dass es nicht verwundert, dass nunmehr ein Werk mit dem Titel „Best Practice Insolvenz- und Sanierungsverwaltung: Praxisgerechte Vorgehensweisen bei der Verwertung im Insolvenz- und Sanierungsverfahren“ erscheint, das gerade kein Lehrbuch ist, sondern in allen wichtigen Insolvenzthemen des Alltags praxisnahe Erläuterungen und Tipps zur Zusammenarbeit zwischen Insolvenzgerichten und Insolvenzverwaltern bietet. Die Autoren sind ausschließlich erfahrene Praktiker aus der Gerichtsbarkeit, die sowohl die richterlichen Dezernate als auch die Arbeitsgebiete der Insolvenzrechtspfleger kennen.
Herausgeber des Werkes ist Richter am AG Frank Frind, der über 30 Jahre praktische Erfahrungen im Insolvenzrecht verfügt und u. a. Mitglied des Vorstands des „Bundesarbeitskreis Insolvenz- und Restrukturierungsgerichte e. V.“ und Mitherausgeber der Fachzeitschrift ZInsO ist. Er veröffentlicht regelmäßig zu insolvenzrechtlichen Fachthemen.
Das Werk beginnt mit zwei sehr praxisrelevanten Themen: „Verwalter werden“ (Teil I) und „Verwalter/Sachwalter bleiben“ (Teil II). „Gutachtenprobleme und Gutachtenfehler“ sind Gegenstand von Teil III, woran sich der „Umgang mit Gläubigerausschüssen und Gläubigern“ (Teil IV) anschließt. Die „Insolvenztabelle und Berichte“ sind in Teil V behandelt, bevor Teil VI der „Eigenverwaltung“ gilt. Sehr umfangreich wird das äußerst relevante Thema „Vergütungsantrag“ in Teil VII behandelt, was den Insolvenzverwalter in den Stand versetzt, einen gut verständlichen, schlüssigen und damit erfolgversprechenden Vergütungsantrag zu stellen. Das Buch endet mit einem Anhang, der (I.) „Checklisten und Grundsätze der Verfahrensabwicklung“, (II.) „Gerichtliche Leitlinien“ und den (III.) „Standardkontenrahmen (SKR)“ enthält. Ein Stichwortverzeichnis rundet das Werk ab. Checklisten und Grundsätze zur Verfahrensabwicklung, Gerichtliche Leitlinien sowie der SKR sind zusätzlich für den Leser im Internet abrufbar.
Das Buch enthält zahlreiche Praxishinweise sowie übersichtliche Aufstellungen. Für ein Praxis-Handbuch werden den Texten zum Teil sehr umfassende Fußnoten beigegeben, die dem Nutzer ermöglichen, ggf. – sofern überhaupt erforderlich – tiefer einzusteigen oder sich mit den einzelnen Auffassungen in Rechtsprechung und Literatur zu befassen.
Für die Praxistauglichkeit und Aktualität bürgen neben dem Herausgeber die Autoren Richter am AG Dr. Daniel Blankenburg, Richter am AG Dr. Daniel Brzoza, Dipl.-Rechtspfl. Monika Deppe, Richter am AG Claus Flören, Richter am AG Dr. Thorsten Graeber, Richter am AG Dr. Peter Laroche und Dipl.-Rechtspfl. Claudia Radschuwait.
Wer dieses Buch zu Hand nimmt, wird auf ein Füllhorn von unmittelbar praktisch anwendbaren Tipps und Hinweisen stoßen, die schnell in den Kanzleialltag eingeführt werden können. Die Ankündigung „Best Practice“ hat sich damit in vollem Umfang erfüllt. Für Insolvenzverwalter und Sachwalter sowie deren Berater sollte das Buch zur Pflichtlektüre werden.
Prof. Dr. Jens M. Schmittmann, Essen