ZRI 2020, 569

RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG, Köln RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG, Köln 2699-0490 Zeitschrift für Restrukturierung und Insolvenz ZRI 2020 GlückwünscheReinhard Bork / Bruno M. Kübler

Wilhelm Uhlenbruck zum 90. Geburtstag

Vor wenigen Tagen, am 30. Oktober 2020, hat Wilhelm Uhlenbruck seinen 90. Geburtstag gefeiert. Unsere Glückwünsche zu diesem ganz besonderen Ehrentag erreichen einen Mann, dessen Lebenswerk und insbesondere Verdienste um das Konkurs- und Insolvenzrecht vielfach umfassend gewürdigt worden sind, nicht zuletzt mit der zu seinem 70. Geburtstag erschienenen, ihm von seinen Freunden und Kollegen aus Wissenschaft und Praxis zugeeigneten Festschrift. Wir sind sicher, dass der Jubilar all dies nicht noch einmal lesen will. Er kennt seinen Lebenslauf, weiß um seine Karriere in der Justiz und die besondere Bedeutung des Herstatt-Verfahrens für seinen weiteren Lebensweg, blickt mit Zufriedenheit zurück auf ein erfülltes berufliches Leben, seine akademischen Meriten und nicht zuletzt sein vielfältiges Engagement für das Insolvenzrecht, angefangen von der Mitwirkung in der heute legendären Insolvenzrechtskommission bis hin zum Vorsitz im Kölner Arbeitskreis für Insolvenzwesen. Wir ersparen es ihm, dies alles noch einmal lesen zu müssen. Es ist auch, da sind wir uns sicher, im hohen Alter nicht mehr so wichtig.
Viel bedeutsamer ist die menschliche Ebene, die mit zunehmendem Abstand von einem oft als eher willkürlich empfundenen Pensionierungsdatum mehr und mehr in den Vordergrund tritt. Wilhelm Uhlenbruck hat auf dieser Ebene bis heute viel zu bieten. Da ist zuerst sein erfrischender Humor zu nennen, der mit „kölschem Frohsinn“ nur unzureichend beschrieben wäre. Es ist eher die beeindruckende, ungezwungene Mischung aus Ernsthaftigkeit und Mutterwitz, die ein Gespräch mit ihm, das nicht ohne Schmunzeln und Lachen vorstellbar ist, zu einem unterhaltsamen Vergnügen und einer Bereicherung macht.
Prinzipientreue und Standfestigkeit sind weitere Charaktereigenschaften, die das Geburtstagskind bis heute auszeichnen. Beides ist nicht mit mangelnder geistiger Beweglichkeit zu verwechseln, die man dem Jubilar nun wirklich nicht vorhalten kann. Besseren Argumenten hat er sich nie verschlossen, was sich etwa daran gezeigt hat, dass er seine juristischen Positionen zu bestimmten Streitfragen durchaus zugunsten der Gegenmeinung oder einer differenzierenden Ansicht aufgeben konnte – von ihm selbst oft (unzutreffend) als „permanenter Selbstwiderspruch“ ironisiert. Aber für richtig und wichtig erkannte Überzeugungen und Standpunkte werden nicht leichtfertig aufgegeben, sondern leidenschaftlich und, wo es sein muss, auch mit deutlichen Worten verteidigt – ein Mann mit Grundsätzen …
… und mit Stil! Dazu nur ein Beleg: Wer ihm etwas schickt oder ihm schreibt, bekommt stets eine sehr persönliche, freundliche und inhaltsreiche Antwort, aber sicher nicht per E-Mail, sondern handgeschrieben mit einem edlen Füllfederhalter auf feinem Papier in einer markanten, bis heute eindrucksvoll leserlichen Schrift – Briefe, die etwas zu sagen haben und die man aufhebt.
Schließlich: Wilhelm „Uli“ Uhlenbruck ist ein treuer Freund, den ein großes Herz auszeichnet. Er ist in aufrichtiger und zugewandter Weise an Menschen lebhaft interessiert und Freundschaften pflegt er bis heute. Auch wenn das Alter seinen Tribut fordern und die räumliche Mobilität einschränken mag, die geistige Frische prägt weiterhin den Umgang und bereichert den persönlichen Austausch mit ihm. Es ist ein Geschenk, in diesem Lebensalter noch in der Lage zu sein, in niveauvollen Gesprächen und Briefwechseln Kontakte und Freundschaften zu pflegen, und wir sind dankbar, uns mit ihm darüber freuen zu dürfen.
Es ist schwer zu sagen, was man einem Neunzigjährigen wünschen soll: vor allem weiterhin geistige Fitness und einen wachen Sinn, Geduld mit den unvermeidlichen Beschwernissen des Alters, Freude an und in der Familie. Wir wissen jedenfalls, was wir uns wünschen: dass er uns noch lange weiterhin als humorvoller, anekdotenreicher Gesprächspartner und freundschaftlicher Ratgeber erhalten bleiben möge.
Reinhard Bork
Bruno M. Kübler

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